AUTOR: Engelhorn, Werner TITEL: Die Universität Würzburg 1803-1848. Ein Beitrag zur Verfassungs- und Institutionsgeschichte; (Quellen und Beiträge zur Geschichte der Universität Würzburg, Bd. 7); 1987. XII u. 462 S., Festeinband ISBN: 3-7686-9094-6
Die ersten fünf Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts stellen in der vierhundertjährigen Geschichte der Julius-Maximilians-Universität einen besonders wichtigen Abschnitt dar. Der Übergang von der älteren hochstiftischen Universität zu einer Hochschule des neubayerischen Staates ab 1802, dem Zwischenspiel des toskanischen Großherzogtums Würzburg 1806 bis 1814 und der Eingliederung in das Königreich Bayern markiert eine Phase tiefgreifenden äußeren und inneren Wandels. Der wesentlich vergrößerte und reformierte paritätische bayerische Staat unterwarf sich seine neuerworbene Hochschule und paßte sie gegen alle Widerstände seinen kulturpolitischen Maximen und organisatorischen Grundlagen an. Dennoch war diese Zeit auch für die Würzburger Universität ein "goldenes Zeitalter". Die Grundlagen der modernen Universität waren geschaffen, die nachfolgenden Jahrzehnte waren bestimmt von der eigentlichen Wissenschaftsentwicklung, die ihre große Dynamik gerade auch diesen Voraussetzungen verdankte. Der Verfasser hat diesen schwierigen Prozeß des Übergangs und der Integration unter institutionen- und organisationsgeschichtlichen Gesichtspunkten näher beschrieben und analysiert und damit einen wichtigen Abschnitt der Würzburger Universitätsgeschichte im Spannungsverhältnis von Staat und Hochschule, Kuratel und akademischer Selbstverwaltung, zwischen dem seit dem Karlsbader Universitätsgesetz von 1819 eingesetzten Ministerialkommissar und den Universitätsorganen durch sorgfältige Auswertung der Akten erhellt. Ein vierzig Seiten umfassendes Register erschließt diese Arbeit.