TITEL: Deutsches Familienarchiv Bd. 83/84/85 (1984); Bearbeiter: Puttkamer, Ellinor v. Beiträge: Puttkamer, v.; Textteil: 498 S., 26 Abb., 1 Kte., Tafelteil: 1 Kte., 2 Taf., 62 Stammtaf. ISBN: 3-7686-5064-2
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Die "Geschichte des Geschlechts v. Puttkamer" bietet alles, was man von einer guten Familiengeschichte erwarten kann und sogar noch mehr. Ebenso wie es die erste Auflage von 1878/80 seinerzeit gewesen ist, ist die Neubearbeitung beispielhaft. Sie begnügt sich nicht nur mit der notwendigen Fortschreibung der Genealogie, sondern bemüht sich darüber hinaus, die Familiengeschichte dem heutigen Forschungsstand anzupassen und, wenn nötig, frühere Angaben zu revdieren oder zu ergänzen. Trotz aller deutlich zum Ausdruck gebrachten Zweifel, ob die Puttkamer tatsächlich von den sogenannten Swenzonen abstammen, beginnt der knapp 600 Seiten lange familiengeschichtliche Teil traditionsgemäß in den ersten sechs Generationen mit diesem um 1300 bedeutenden pomerellischen Geschlecht, das nach seinem hervorragendsten Vertreter Swenzo, urkundlich 1257 bis 1308, benannt wird. Erst mit der 7. Generation, Ende des 14. Jahrhunderts, beginnt die gesicherte Genealogie der Familie, die, gegliedert in Linien, Äste, Zweige und Nebenzweige bis zur 23. Generation in Form von Kurzbiographien sehr quellenkritisch und gewissenhaft behandelt wird. Die Angabe der Nummern in der ersten Auflage ermöglicht den Vergleich zwischen den beiden Fassungen. Zwei Zweige, die sicher zur Familie gehören, über die aber nur lückenhafte Nachrichten vorhanden sind - die polonisierten Puttkamer-Kleszczynski und die v. Lojow - sind am Ende der Genealogie als Exkurse berücksichtigt. Durch die Wiedergabe von zahlreichen aufschlußreichen Materialien und Dokumenten, durch die Ehrentafeln mit den Toten beider Weltkriege (allein im letzten Krieg 60 Namensträger!), die geschichtliche Darstellung des 1859/60 gegründeten Geschlechtsverbandes und zahlreiche, teilweise farbige Bilder wird der genealogische Textteil am Schluß wesentlich ergänzt und bereichert. Seine Erschließung gewährleisten nützliche Register der Namensträger, der Schwiegertöchter und -söhne, des Grundbesitzes und der erwähnten Personen. 62 Stammtafeln, die einen schnellen Überblick über die Gesamtgenealogie ermöglichen, und eine historische Karte des Puttkamer'schen Grundbesitzes im Lande Schlawe-Stolpe um 1780 sind gesondert in einer Mappe beigegeben. Auf diese Tafeln wird im Text verwiesen. Das Besondere dieser Familiengeschichte ist, daß der landesgeschichtliche Hintergrund der Familie in den Vordergrund dieses Werkes gestellt ist. In einem "Allgemeinen Teil", der dem "Familiengeschichtlichen Teil" vorangestellt ist, wird die Geschichte des Stolper Landes und seines Adels außerordentlich fundiert und ausgewogen dargestellt, Hierbei ist, wie das aus den beeindruckend zahlreichen Quellenhinweisen und Anmerkungen hervorgeht, auch neuere und in polnischer Sprache erschienene Literatur herangezogen worden.
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