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TITEL: Jahrbuch für fränkische Landesforschung Bd. 40 (1980). XII u. 260 S., Broschur |
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Zum Inhalt
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Der Aufsatz von W. Jaroschka "Franken in Geschichte und Gegenwart der staatlichen Archive Bayerns" schildert die Geschicke der fränkischen Archivalien seit dem Übergang der fränkischen Herrschaften an die bayerische Krone bis zur Gegenwart. Nach der Zentralisierung der Archivalien in München in der ersten Hälfte des 19. Jahrunderts hat sich in der Folge immer mehr das Provenienzprinzip in der bayerischen Archivwerwaltung durchgesetzt, so daß viele der fränkischen Archivalien wieder aus München an die fränkischen Archive zurückgegeben wurden bzw. gegenwärtig zurückgelangen. - In "Eppelein von Gailingen" liefert H. Frhr. von und zu Heßberg den urkundlich belegten Nachweis, daß der Rufname des 1381 wegen Raubes auf das Rad geflochtenen und als "Eppelein" bekannt gewordenen Ritters "Eckelein" lauten muß. - H. J. Rieckenberg unternimmt mit "Der historische Grünewald" den Versuch, das gegenwärtig bekannte malerische Werk des Matthias Grünewald dessen Lebenslauf zuzuordnen. Gleichzeitig bezieht der Autor in dem Aufsatz eindeutig Position in der Auseinandersetzung, ob es nicht der zur selben Zeit wie Grünewald tätige Maler Mathis Gothart (-Nithart) gewesen sei, dem der Isenheimer-Altar zugeschrieben werden müsse, wie in der kunsthistorischen Forschung seit den zwanziger Jahren wiederholt behauptet wird: Dieses Werk stammt nach Rieckenberg unzweifelhaft von Matthias Grünewald. - Die Abhandlung "Die Bevölkerung der Reichsstadt Windsheim im Jahr 1546" von G. Wunder ist eine Soziographie der Einwohner Windsheims in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Als Quellen wurden die städtischen Zinsmeisterbücher und Rechnungen herangezogen, insbesondere das Zinsmeisterbuch von 1546. Dessen Eintragungen über die Bürger, ergänzt vom Verfasser durch Angaben aus den Handwerkerlisten des gleichen Zinsmeisterbuchs und aus anderen Zinsmeister- und den Bürgerbüchern, sind dem Aufsatz angefügt. Ebenso hat der Verfasser die Windsheimer Personennamen von 1546 zusammengestellt und eine alphabetische Liste der Mitglieder des Inneren und Äußeren Rats der Stadt zwischen 1393 und 1607 angefertigt. - G. Seibold bereichert mit "Die wirtschaftlichen Interessen des Hauses Hohenlohe in den Niederlanden. Ein Beitrag zur Erforschung der ökonomischen Situation der Grafschaft im 17. Jahrhundert" die Geschichte der Grafschaft und des regierenden Hauses um einen wichtigen Aspekt: er stellt die wirtschaftlichen Verbindungen und Aktivitäten des Hauses in den Generalstaaten in der Zeit zwischen 1575 und 1730 dar, mit deren Wahrnehmung u. a. Nürnberger Kaufleute betraut worden waren. - Im Beitrag "Kleinbäuerliche Leinenweberei im Sechsämterland (1789-1825)" von K. Guth wird die Entwicklung des Gewerbes zwischen 1789, als Markgraf Alexander die Leinen- und Wollweber auf dem Lande aus dem Zunftzwang entließ, und 1825, dem Beginn der Gewerbefreiheit im Königreich Bayern, geschildert. Nachgewiesen wird, daß die Leinenweberei in diesem Zeitraum aufgrund unterschiedlicher staatlicher und privater Förderungsmaßnahmen einen steten Aufschwung nehmen konnte. - Die Studie "Bedarfsdeckung als Aspekt bei der Bewertung volkstümlicher Sachgüterproduktion. Das Hafnerhandwerk im Königreich Bayern 1817" von I. Lippert wertet die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern erstellte sog. Montgelas-Statistik im Hinblick auf das bayerische Hafnerhandwerk aus. Sie ermittelt die regionalen Zentren der Keramikproduktion in den seit 1817 acht bayerischen Kreisen. Eines dieser Hafnerzentren befand sich im Rezatkreis im Raum Neustadt/Aisch-Windsheim. - R. Braun schildert in "Die Glockenenteignung 1917/18. Ein Beitrag zur Metallmobilmachung am Obermain im Ersten Weltkrieg" anschaulich Durchführung und Ausmaß der Glockenbeschlagnahme in Bamberg und den ehemaligen Bezirksämtern Staffelstein, Lichtenfels und Kronach. Am 1. März 1917 war dazu die entsprechende Order von Berlin aus ergangen. Die Enteignungen, die nicht ohne Widerspruch hingenommen wurden, brachten einen erheblichen Verlust an Glockendenkmälern für die betroffene Region. Auszüge aus den Glockenverzeichnissen von 1918 und Tabellen über Glockenbestand und -verluste 1917/18 belegen das drastische Ausmaß des Kulturschadens. - Mit "Die Vertretung des Faches Geschichte an der Universität Erlangen von deren Gründung (1743) bis zum Jahre 1933" geben W. Riesinger und H. Marquardt-Rabiger eine chronologische Aufstellung über die 28 Inhaber des Erlanger Geschichtelehrstuhls innerhalb des angegebenen Zeitraums. Die Aufstellung enthält eine Kurzbiographie jedes Lehrstuhlinhabers, wobei auch seine Bedeutung für die Universität Erlangen und für das Fach Geschichte gewürdigt wird, ein Verzeichnis seiner Veröffentlichungen und einen Überblick über die von ihm abgehaltenen Lehrveranstaltungen. |
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