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JfL 50

TITEL: Jahrbuch für fränkische Landesforschung, Bd. 50 (1990). X u. 274 S., 27 Abb., Broschur
HERAUSGEBER: Zentralinstitut für fränkische Landeskunde und allgemeine Regionalforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg
ISBN: 3-7686-9107-1



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Das Jahrbuch vereinigt neben Einzelberichten über Vorträge und abgeschlossene wie laufende Forschungsarbeiten in den verschiedenen Bereichen der Landeskunde vier Abhandlungen und zwei kleinere Beiträge. Andreas Jakob legt nicht nur einen akribischen Forschungsbericht zur älteren und neueren Literatur über die historische Entwicklung der Altstadt Erlangen vor, sondern überprüft auch die vielfach über Konstruktionen gewonnenen Ergebnisse am mittelalterlichen Quellenbestand: "Die Entwicklung der Altstadt Erlangen. Von der "villa Erlangon" zur Stadt der böhmischen Könige - Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Erlangen". Die sog. "Altstadt" hat in der Brandkatastrophe von 1706 nicht nur ihre mittelalterliche Bausubstanz fast völlig verloren, sondern auch einen großen Teil der städtischen und kirchlichen Quellen. So konnte die Stadterhebung für das Jahr 1367 lediglich erschlossen werden.
Über die frühe Siedlungs- und Entstehungsgeschichte des Dorfes "Erlangon" bestehen zwei Theorien: Vermutete die ältere Stadtgeschichtsschreibung in dem westlich der Regnitz gelegenen Alterlangen die Muttersiedlung, so konzentriert sich die jüngere Forschung auf den Nachweis in dem ehemaligen "Weiler" Essenbach die Urzelle zu sehen, wobei jedoch bis heute keine Diskussion über diese Theorien stattgefunden hat. Gesicherte Aussagen sind deswegen schwierig, weil keine genauen Kenntnisse über die Grenzen der bei dieser Siedlung aufeinandertreffenden Gaue (Rangau-Radenzgau-Nordgau) vorliegen. Der Verfasser entscheidet sich für Alterlangen als Urzelle, von der aus man um das Jahr 1000 mit der Anlage einer Rodungssiedlung östlich der Regnitz begonnen haben dürfte. Die frühere Gleichsetzung der "villa Erlangon" mit der mittelalterlichen Stadt Erlangen kann nach Jakob nicht aus der Urkunde von 1002 herausgelesen werden. Jakob verfolgt auch die verschiedenen Deutungen zum Ortsnamen: Als Erklärung wird allgemein anerkannt die Verkürzung der Silbe "wang" (mit schwankender Interpretation als "Talsiedlung" oder "Hanglage") im Ortsnamen, wobei aber übersehen wird, daß diese Silbe "wang" niemals in den Urkunden auftaucht. Läßt die Ortsbezeichnung "Erlangon" keine sichere Deutung zu, so wäre auch bei einem positiven Ergebnis nichts für die tatsächliche Entwicklung gewonnen. Entgegen der vielfach aufgewerteten Bedeutung des Ortes (Königshof!) kommt er in den Quellen aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts nur im Zusammenhang mit dem Kirchengut St. Martin in Forchheim vor (schon seit 976). Die weitere Siedlungsgeschichte leitet der Verfasser aus den im 14. Jahrhundert fast gleichzeitig auftauchenden Bezeichnungen "Alterlang" und "Grozzenerlang" her, die - wie an anderen Orten belegbar - auf eine Verlagerung des Siedlungsschwerpunktes schließen lassen. Jakob bezweifelt auch die angenommene hervorragende Rolle von "Grozzenerlang" im Zusammenhang mit Karls IV. "Landbrücke" zwischen Böhmen und Frankfurt/M., weil der Kaiser wohl kaum das gesamte Dorf mit all seinen Rechten und Zugehörungen erworben haben dürfte; auch ließen die örtlichen Verhältnisse kaum wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten zu. Wenn es zutrifft, daß die "Stadt Erlang" aus dem Dorf "Grozzenerlang" entstanden ist, dann wird die Annahme einer Neugründung der Stadt neben dem Dorf hinfällig. Offensichtlich ist nicht Karl IV. sondern Wenzel der eigentliche Förderer von Erlangen gewesen, denn erst in seiner Regierungszeit ist die Erteilung weiterreichender Rechte und Freiheiten erkennbar. Daher wird die Annahme glaubhaft, daß sich die Stadterhebung Erlangenes in einem mehrere Jahrzehnte umfassenden Prozeß abgespielt hat.
Gerhard Pfeiffer beschäftigt sich mit einem gut dokumentierten forschungsgeschichtlichen Überblick zum Bauernkrieg ("Der Bauernkrieg (1525) - Offene Fragen - Kontroverse Antworten"). Zu diesen "offenen Fragen" gehört z. B. die Erkenntnis darüber, ob die Bauernhaufen auf sich angewiesen waren oder in welchem Umfang sie von Kriegsknechten unterstützt worden sind. Waren die "Funktionäre" der Bauernhaufen vornehmlich besoldete Kräfte, dann ist danach zu fragen, wieweit sich deren Vorstellungswelt mit den Zielen der aufrührerischen ländlichen Massen deckten. Der Verfasser nimmt an, daß man kaum über die unterschiedlichen strukturierten Vertreter des "Führungskorps" der Bauern deren Ziele ermitteln kann. Falsch gestellt ist nach Pfeiffer die Frage, ob die religiösen Forderungen der Bauern primäres Anliegen oder nur Vorwand gewesen seien, weil die Formulierungen in den Erklärungen der Bauern meistens von Theologen stammen und der Glaube immer auch im Kontext mit der Verantwortung für die soziale Weltgestaltung steht, wie an der Behandlung der Zehntfrage bei den Theologen des 16. Jahrhunderts illustriert wird. Die "Zwölf Artikel der Bauernschaft" müßten stärker nach ihrem Eingehen auf die politische Situation in Memmingen (Anfang März 1525) und nach ihren theologischen Voraussetzungen befragt werden, wie sich überhaupt die weitere Bauernkriegsforschung verstärkt auf die Konturen der Theologen konzentrieren müßte. Die Frage nach den wirtschaftlichen "Ursachen" des Bauernkrieges wird bisher nur mit der allgemeinen Feststellung über die schwere Lage der Bauern beantwortet. Dabei wird die Belastung der Großbauern zu anderen Unmutsäußerungen als bei den Kleinbauern geführt haben. Pfeiffer regt daher an, die "Ursachen" der Bauernaufstände in der Mentalität der Landbevölkerung zu suchen (Verletzung des Selbstbewußtseins des "gemeinen Mannes", Reaktionen auf Demütigungen).
Horst Brunner erinnert an die Bedeutung Würzburgs für die deutsche Dichtung des 13. und 14. Jahrhunderts ("... daz ich den sumer luft und in dem winter hitze hän - Würzburg und die deutsche Literatur des Mittelalters"). Er behandelt neben dem in Würzburg heimisch gewordenen Walther von der Vogelweide besonders den dort um 1235 geborenen Konrad von Würzburg, der in der Erzählung "Der Schwanenritter" den Stoff aus einem altfranzösischen Epos weiterverarbeitete. Das Interesse des 14. Jahrhunderts an der Frage nach "Wesen und Wechselfällen der Liebe" verdeutlicht er an weiteren Würzburger Autoren (Ruprecht und Konrad von Würzburg) und vergegenwärtigt mit Michael de Leone einen wichtigen Literatursammler des 14. Jahrhunderts. Um 1400 endet der Beitrag Würzburgs zur Geschichte der deutschen Literatur, um erst im späten 19. Jahrhundert mit Max Dauthendey und Leonhard Frank wieder anerkannte Schriftsteller hervorzubringen.
Werner Heunoske widmet der Tätigkeit zweier Tessiner Barockstukkatoren für das Zisterzienserkloster Ebrach in den Jahren 1693 bis 1697 eine ausführliche kunstgeschichtliche Studie ("Giovanni Battista und Francesco Giulio Brenno"). Er beurteilt Francesco Giulio als einen "hochrangigen Stuckplastiker", dessen Engelhermen und Putti Werken von Carlone und Lucchese gleichkommen, während die Altarbauten von Giovanni Battista in der Entwicklungsgeschichte des fränkischen Altarbaus den "Übergang vom starren Rektangulärschema zur bewegten konkaven Ausformung des Retabels" markieren.
Der Heidelberger Privatdozent Gunter Zimmermann weist aus den Schriften des Nürnberger Reformators Andreas Osiander nach, daß "dem Türken" bei ihm keine eigenständige Bedeutung zukommt ("Der Türke" im politischen Denken des Nürnberger Reformators Andreas Osiander"). "Der Türke" wird bei Osiander als Mittel der Bußpredigt verwendet, um bei den Christen die Abkehr von ihrem falschen Leben zu bewirken. Entsprechend sieht er in der drohenden Türkengefahr seiner Zeit den Zorn Gottes am Werk. Uwe Müller skizziert abschließend die Probleme beim Übergang der Reichsstadt Schweinfurt an Bayern im Jahre 1814.



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