Startseite DFA 161: Garcke DFA 160: von Gerlach DFA 158: Pohlmann und Fabian DFA 157: Winterling, Fransecky, Geser, Seidel Neuerscheinungen bei Bauer & Raspe und bei Degener UNSERE PRÄSENTIDEEN Aktionspreise :-) Modernes Antiquariat Genealogie / Familienforschung Genealogische Zeitschriften Heraldik Wappenringe und -prägegeräte Kirchen / Bibliotheken / Hochschulen Franz Schubert Verlag / Norddeutschland Mitteldeutschland Süddeutschland Schlesische Geschichte Verlag Christoph Schmidt Faksimiles Formulare, Schmuckahnentafeln Tipps und Links Geschichte - Sachbuch Akademische Verlagsoffizin Bauer & Raspe Hessische familiengeschichtliche Vereinigung
Merkzettel anzeigen Warenkorb anzeigen (0 Artikel, 0,00 EUR) Zur Kasse gehen Mein Konto

Verlag Christoph Schmidt:



Allgemein:
Willkommen
Über uns
Kontakt, Ihre Interessengebiete
Impressum
AGB und Widerrufsbelehrung
Widerrufsbelehrung
Ihr Weg zu uns
Hilfe
Haftungshinweis


Held im Schatten

AUTOR: Bröger, Karl
TITEL: Der Held im Schatten - autobiographischer Roman. Jena 1920, Nachdruck Neustadt/Aisch 1993, 206 S., Ft. 10,5 x 14,8 cm, Broschur.
ISBN: 3-923006-77-2
[Verlag für Kunstreproduktionen, Christoph Schmidt]

Blick ins Buch [178 KB]



Nach oben

Unser alter Preis 8,00 EUR, Sie sparen 3,00 EUR!  

5,00 EUR

 

incl. 7% USt. zzgl. Versand

Lieferbar in 3-5 Werktagen  
 
Anzahl:   





Nach oben

Z U M   I N H A L T 

Als Sohn eines Schuhmachers und Bohrmaschinisten und einer Textilarbeiterin verließ Karl Bröger vorzeitig die Realschule und absolvierte eine Kaufmannslehre. Seinen Lebensunterhalt verdiente er anfangs als Bauarbeiter.
Erste literarische Arbeiten veröffentlichte er 1910 in den Süddeutschen Monatsheften. 1912 erschien sein erster Gedichtband. Nach dem Wehrdienst trat er 1913 in die Redaktion der sozialdemokratischen Fränkischen Post ein, für die er bis 1933 arbeitete, unterbrochen durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Ab 1924 schrieb er auch für die Zeitung des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold "Der Reichsbanner". Nebenher war er Dozent für Literatur an der Volkshochschule Nürnberg.
Er wurde 1933 in Nürnberg zum SPD-Stadtrat gewählt, daraufhin vom Juni bis September 1933 im KZ Dachau inhaftiert. Danach arbeitete er als Korrektor und freier Schriftsteller.
Sein Frühwerk war geprägt von der Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksmitteln, die sich der rasch sich verändernden zeitgenössischen Industrie- und Stadtwelt zu nähern versuchten (Die singende Stadt 1914).
Das Miterleben des 1. Weltkriegs war für seine Kriegslyrik naheliegenderweise entscheidend, wobei für ihn die Legitimation des militärischen Auftrags außer Frage stand. Denn der sozialdemokratische Teil der Arbeiterschaft stand loyal zur SPD-Zustimmung zum Kriegseintritt. Seine weiteren Kriegsgedichte haben eher unpolitischen Charakter; sie stellen die Realität des Kampfes, die Details moderner Kriegstechnik in den Vordergrund. Bis Ende des Krieges betonte er das Leiden. Und erst in seinem Spiel Kreuzabnahme (1920) erkannte er den Krieg als Produkt ökonomischer Interessen.
In seinen späteren Gedichten zur industriellen Arbeitswelt thematisierte er zwar die inhumanen Züge der Arbeit im Kapitalismus, vermied jedoch jeglichen politischen Affront. Eher ästhetisierte er das harte Leben. Charakteristisch für sein Spätwerk sind sein Bekenntnis zu Deutschland, zu deutschem Land und deutschem Volk (Deutsche Republik 1926) und seine patriotische Einstellung. Er wandte sich explizit gegen den Internationalismus der anderen Hälfte der deutschen Arbeiterbewegung, die nach 1914 mit USPD und KPD entstanden war, und deren Schriftsteller sich im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS) seit 1928 organisierten.
Viele seiner Gedichte und Lieder konnten so von der Hitler-Jugend vereinnahmt werden; nach seinem Tod im Mai 1944 wurde er von der NSDAP sogar zum Anhänger des Regimes erklärt.
Vorliegendes Werk ist die Autobiographie Karl Brögers.
Bröger schildert das Leben seines alter ego Ernst Löhner, der 1886 in Nürnberg zur Welt kam, in einem Arbeiterhaushalt der Vorkriegszeit mit allen Entbehrungen aufwuchs. Während seiner kaufmännischen Lehre geriet Löhner/Bröger auf die schiefe Bahn, wurde auf der "Jagd nach dem Leben" straffällig und kam mehrmals ins Gefängnis. Gerade diese Zeit schien Löhner/Bröger beeindruckt zu haben, denn seinen Aufenthalt hinter Gittern schildert er besonders ausführlich.
Nach seiner Entlassung führte er das unstete Leben eines Gelegenheitsarbeiters oder Arbeitslosen, dessen Zuhause billige Kneipen und Obdachlosenasyle waren. Obwohl ihn dieses Leben abstieß, hatte er nicht den Mut und auch nicht die Energie, es zu ändern. Trotz dieses Lebens am Rande des Abgrunds verlor Löhner/Bröger nie das Interesse an der Lyrik, ja er hielt sich sogar für einen talentierten Dichter, was allerdings bei seinen Gefährten auf wenig Verständnis stieß.
Der Wendepunkt war dann seine Einberufung zum Militär, die ihm das Gefühl gab "... ein Kerl, gesund, gerade gewachsen, schlank und sehnig wie ein Windhund, nicht umzubringen ..." zu sein. Mit gewachsenem Selbstbewußtsein, den Militärdienst und damit verbunden den Wegzug aus seiner Heimatstadt vor Augen, rückte Löhner/Bröger wieder näher an seine Eltern heran.
Während des Militärdienstes fand Löhner/Bröger auch bei einem Kameraden Anerkennung für seine Gedichte und hatte in dem gebildeten Lehrer endlich einen Gesprächspartner über Themen wie Kunst und Kultur.
Nach dem Militär nach Nürnberg zurückgekehrt, schien es zunächst, als würde Löhner/Bröger dort weitermachen, wo er vor seinem Dienst aufgehört hatte, nämlich in schlechter Gesellschaft als Hilfsarbeiter, Arbeitsloser oder Gauner.
Der Wendepunkt für ihn war dann eine Bauarbeiterversammlung, wo sein Interesse an der Arbeiterbewegung geweckt wurde. Dies war für ihn "die zweite Geburt". Vom Egoismus löste er sich und stellte nun die Solidarität der Arbeiterschaft, der armen Leute in den Mittelpunkt seines Denkens; und träumte sich von diesem Zeitpunkt an in die Rolle des Vorkämpfers der guten Sache als "Dichter des kämpfenden Volkes, Seher der Zukunft, Wegbereiter des Weltheils". – All dies war zwar zunächst Einbildung, aber dennoch begann sich seine Energie bezahlt zu machen. Seine Gedichte erregten bei einer Zeitung Aufmerksamkeit und verschafften ihm eine Stelle als Redakteur bei dieser Zeitung. Er lernte eine Frau kennen und lieben, was erwidert wurde. Ein gemeinsames Kind schien das Glück vollkommen zu machen. – Dann brach der Erste Weltkrieg aus.



Nach oben

Druckbare Version